Vereinbarungen zur Mediennutzung müssen dann und wann überarbeitet werden. Jedes Alter bringt neue Anforderungen. Ein paar Hinweise. 

„Der Mediennutzungsvertrag“ galt lange als das Mittel zur Disziplinierung der Kinder. „Am PC darfst du das und das für solange.“ Inzwischen haben wir unzählige Geräte, Dienste und nutzen Medien viel früher. Klar, dass man also immer wieder mal neu hinschauen und anpassen muss. Diesen Aufwand zählt heute zur elterlichen Verantwortung wie die Begleitung des schulischen Wachsens. 

Mediennutzungsvertrag UND Regeln

Im Sinne einer Vorbemerkung: Diese Vereinbarungen sind in erster Linie eine Chance, Kindern über den Aushandlungsprozess für eine „sinnvolle Mediennutzung“ zu sensibilisieren und zu gewinnen. Es liegt auf der Hand, dass das nicht immer geht. Sei es, weil es zu früh ist, Familien aufgrund von anderen Belastungen keine Zeit haben oder weil die Beziehung zum pubertierenden Nachwuchs ein Aushandeln kaum zulässt. Die Erfahrung zeigt: Vor dem Kindergarten sind klare Regeln wichtig – ohne Vertrag. Und für die Jugendlichen ist es besser, wenigstens einfache Regeln zu haben, als Begleitung, die dann vielleicht aus Zeitgründen nie stattfindet.


Regeln fürs Jugendalter: Einfach, konkret und überschaubar

Einfache Regeln

Damit Regeln funktionieren sollten sie einfach sein. Wann sind medienfreie Zeiten? Um wieviel Uhr ist Schluss. Wieviel Medienzeit pro Woche für die Freizeit sollten es ungefähr maximal sein? Ist ein Ausgleich (Hobbys oder einfach Entspannen ohne Geräte) gewährleistet? Sicherheitsthemen wie z.B. „Umgang mit fremden Personen“, chatten und Socialmediaprofile sind geregelt. Idealerweise haben sie auf einer Kreditkarte platz.

Mediennutzungsverträge aushandeln

Der „Trick“ von Vereinbarungen zur Nutzung von Medien liegt darin, dass über dieselbe gesprochen wird. Die Krux: Das muss natürlich vorbereitet sein. Welche Punkte wollen wir regeln? Was will ich bei diesen Punkten diskutieren? Muss ich dazu allenfalls noch Wissen vermitteln? Welchen Verhandlungsspielraum sehe ich?

Wer sich diese Fragen beantwortet hat kann mit dem Kind ins Gespräch gehen. Dazu muss eine ungestörte Zeit von 30 Minuten geschaffen werden.

Nachstehend nden Sie ein Mediennutzungsvertrag für die Mittelstufe. Beachten Sie die Hinweise auf der 2. Seite zu den Themen die in dieser Altersstufe besprochen werden sollten. So ist der Mediennutzungsvertrag kein abschliessendes Muster, da Sie selber noch festlegen müssen, was Sie alles besprechen, aushandeln und regeln möchten. Deshalb folgen noch ein paar Hinweise zu den einzelnen Stufen.


Unterstufe: Nicht jedes Detail

Wie ein Blick auf mediennutzungsvertrag.de zeigt, könnte man 1’000 Dinge regeln. Sinnhaftigkeit, Einfachheit und Altersgerechtigkeit sind jedoch wichtiger. Suchen Sie mit jeder Anpassung raus, wo es Gesprächs- und Regulierungsbedarf gibt. Mit der Zeit können Themen auch weggelassen werden. Sie haben sich erledigt.

Für das Kindergartenalter und die Unterstufe bilden die Basis 5 einfache Regeln. Auf der 2. und 3. Seite nden Sie jedoch noch ganz viele Themen, zu denen wir Ihnen die wichtigsten Infos dazugeschrieben haben. Ebenfalls sind am Schluss nochmal die 5 wichtigsten Regeln mit entsprechenden Hinweisen für Sie.


Auszug Medienvereinbarung Kiga & US

Mittelstufe: Leitplanken geben

Mit der Mittelstufe erhalten die Meisten Kinder ein Handy. Die Bisherigen Vereinbarungen müssen abgelöst werden. Allenfalls nutzen Sie die Gelegenheit um Handy-Nutzungs-Regeln zu vereinbaren. Dieser Fokus ist erfahrungsgemäss sehr sinnvoll. Die Vereinbarung kann natürlich um Vereinbarungen zum Gaming ergänzt werden.

Mit einem eigenen Handy kommen viele Herausforderungen auf das Kind zu: Es wird zu viel am Handy sein, es wird unangemessene Inhalte empfangen, es wird allenfalls Mobben oder gemobbt werden, es wird mit Fremden Kontakt erhalten, etc.

Über die Nutzungsvereinbarung wird sicher gestellt, dass die Gefahren bekannt sind. Vor allem aber wird geklärt, innerhalb welcher Leitplanken die Handynutzung möglich ist. Dies muss auch zum Schutz der Kinder gedacht werden. Unsere Erfahrungen an Schulen Bestätigen das: Kinder wissen, dass sie auf die Regulation der Eltern angewiesen sind.

Unter nachstehendem Link finden Sie eine mögliche Vereinbarung für die Mittelstufe. Diese darf natürlich angepasst werden, je nach Bedarf.


Auszug aus dem Mediennutzungsvertrag Mittelstufe

Oberstufe: Klare Regeln

Konikte im Jugendalter mit den Eltern sind vorprogrammiert und gehören zum gesunden Aufwachsen dazu. Jugendliche brauchen Grenzen. Klare, einfache und überschaubare Regeln haben sich bewährt.

Nutzen Sie unsere Vorlage und passend Sie entsprechend an:


Mediennutzungsvereinbarung Oberstufe im Kreditkartenformat

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