Seit bei den „Mini-Spielen-im-Minecraftlook“ mehr auf Deutsch läuft, sind auch die hiesigen Kinder immer öfter auf dieser Plattform anzutreffen. Worauf ist zu achten?

ROBLOX ist eine gigantische Sammlung von Spielen. Diese können in einem Browser gespielt werden. Kinder laden jedoch meist die App aus dem Play– oder App-Store herunter. So erhalten sie über das Tablet oder ein Smartphone Zugang zu Tausenden von Spielen. Auf den ersten Blick wirkt die Sammlung wie ein typisches Kinderangebot. Die Spielfiguren sehen aus wie Lego- oder Playmobil-Figuren. Es sind jedoch alle Genres anzutreffen, vom Sportspiel über Adventure und Rasergeschichten bis hin zum Shooter. Schnell wird also klar: Hier ist für PrimarschülerInnen einmal mehr Begleitung und Auseinandersetzung gefordert. Wer ein etwas anspruchsvolleres Game sehen möchte, schaut auf Youtube am besten bei OwlZone Gaming rein. Dieser Spieler spielt das Spiel „Dungeon Quest“ sehr geübt.



Beliebt

Im App-Store wird Roblox eigentlich unter „12+“ geführt. Dennoch sind die Spiele vor allem bei den PrimarschülerInnen der absolute Renner. Erste Fans gab es an Schweizer Schulen bereits 2015. Seit die Spielewelt aber in deutscher Sprache bedient werden kann, sind die NutzerInnenzahlen regelrecht explodiert.

Zur Verbreitung hat sicher ebenfalls beigetragen, dass die Spiele auf immer mehr Plattformen genutzt werden können. Zudem hat sich inzwischen ein grosses Business um die Spiele entwickelt. Es liegt also im Interesse der Entwickler, ROBLOX über möglichst viele Kanäle bekannt zu machen.

Inzwischen ist die Spielesammlung so beliebt, dass SchülerInnen da einfach mal reinschauen müssen, um in der Schule mitreden zu können. Die Beliebtheit der Spiele insbesondere bei Kindern dürfte aber auch mit dem meist simplen bis kindlichen Design zusammenhängen. Einige der Spiele sind denn auch nicht all zu kompliziert. Dies ermöglicht eine breite Beteiligung.

Hinzu kommt, dass man auf ROBLOX miteinander spielen und unauffällig miteinander chatten kann. Last but not least: Viele Eltern gehen wohl davon aus, dass das alles ganz harmlos ist. „Das ist ok. Spiel nur.“ So sorgt das Spielen nicht für so viel Stress, wie wenn man Fortnite spielen möchte.



Selber Programmieren

Gemeinhin wird ROBLOX auch als „kreativ“ beschrieben. Dies ist vor allem der Möglichkeit zuzuschreiben, eigene Spiele zu programmieren. Die Software dazu setzt jedoch einen PC/Mac und Programmierkenntnisse voraus. Ihr Kind wird nicht so einfach ein eigenes Spiel programmieren. Selbst wenn die Seite grenzenlose und einfach zu nutzende Dienste verspricht, die Programmieranwendungen richten sich eher an Entwickler.

Risiken?

Wie Kinder im Unterricht berichten, wurden sie schon von fremden Personen angesprochen. Dabei wurden einzelne schon mit seltsamen bis verdächtigen Fragen konfrontiert. In der Regel halten sich die Kinder aber an die Chats mit ihren KollegInnen.

Ausserdem kann ROBLOX teuer werden. Wer eine eigene Gruppe erstellen, handeln oder die Werbung ausblenden möchte, der muss dem Roblox Builders-Club beitreten. Die einfachste Mitgliedschaft kostet $5.95 monatlich. Wer die Mitgliedschaft hat, kann schliesslich auch die Währung „Robux“ erwerben. Dies kann über In-App-Käufe oder mit Gutscheinen (online zu erwerben) geschehen.

Auf der Website verspricht ROBLOX den Eltern auf Englisch grösstmögliche Sorgfalt. Neben Chat-Filtern gibt es auch Einstellungsmöglichkeiten für Eltern. Hinweise in deutscher Sprache finden sich lediglich in den Datenschutzrichtlinien.

Tipps?

Eltern, die sich an Altersempfehlungen halten oder keinen Kontakt mit Fremden dulden, können das Spiel dem Kind in der Primarschule verbieten. In Anbetracht der Verbreitung ist jedoch zu empfehlen, einen begleiteten und kontrollierten Zugang zu ermöglichen. Dies könnte bei PrimarschülerInnen heissen:

  • Eröffnen Sie das ROBLOX-Konto gemeinsam mit dem Kind.
  • Beschliessen Sie gemeinsam, welche Spiele ok sind.
  • Zeigen Sie Offenheit für neue Spiele.
  • Schauen Sie von Zeit zu Zeit zu. Lassen Sie sich die Spiele erklären.
  • Machen Sie ab: Wenn es mal kostenpflichtige Inhalte sein müssen, so stehen Sie zur Verfügung.
  • Machen Sie ab: Wenn dich jemand anderes als Klassenkollegen anchattet, so mach nicht mit. Und wenn was komisch wird: Du kannst jederzeit kommen und es gibt kein ROBLOX-Verbot deswegen.