Wie sind schwer erreichbare Eltern anzusprechen? Wie können diese für Veranstaltungen der Elternbildung gewonnen werden? Beim Nationalen Fachforum Jugendmedienschutz vom 7. September 2015 wurden diese Fragen im Rahmen eines Workshops beantwortet. Erkenntnisse und Muster aus der Praxis.
Muster aus Deutschland
Den Workshop eröffnete Maya Mulle mit einem kurzen Referat über Erfahrungen aus der Elternbildung in Deutschland. Der Bericht bezog sich auf ein Projekt der Stiftung digitale Chancen. In mehreren Gegenden wurde geprüft, wie sich die zielgerichtete Zusammenarbeit lokaler Netzwerke auswirkt. Die Erfahrungen sind sehr ermutigend. Die Veranstaltungen zur Medienerziehung wurden auch von schwer erreichbaren Eltern besucht. Und auch die einzelnen Organisationen, der für das Projekt geschaffenen Netzwerke, konnten profitieren. (Mehr zum Preojekt erfahren Sie im Artikel „Mit Netzwerken schwer erreichbare Eltern ansprechen“.
Erfolgreiche Initiativen in der Schweiz
Nach dem Einstieg von Frau Mulle wurden ähnliche Projekte aus der Schweiz vorgestellt. Beispielsweise eine Initiative in Hochdorf. Schule, Akzent Luzern, Verein Brückenschlag, Jugendarbeit, Elternforum und Pädagogische Hochschule Luzern haben gemeinsam drei Angebote für Eltern organisiert. Eines davon richtete sich speziell an Eltern mit Migrationshintergrund. Weiter konnten die Eltern aus sieben Workshops auswählen. Mit diesen teils „technisch orientierten“ Angeboten konnten auch überdurchschnittlich viele Väter angesprochen werden.
Weiter wurden Projekte aus dem Kanton Neuenburg, von Femmes-Tische und von zischtig.ch vorgestellt. zischtig.ch erörterte die generationenübergreifenden Veranstaltungen. (Die Dokumente zu den Projekten finden Sie am Ende dieses Artikels.)
Erfolgsfaktoren
Der Workshop stand ganz im Zeichen gelingender Elternarbeit. So wurde von der Elternbildung Schweiz ein Factsheet Aspekte gelingender Elternarbeit abgegeben. In Arbeitsgruppen wurden schliesslich die unterschiedlichsten Erfahrungen diskutiert. „Welches sind die Gelingensfaktoren für eine wirkungsvolle Elternarbeit?“ Die Ergebnisse aus den Workshops wurden wie folgt zusammengefasst:
- Willkommenskultur: Persönliche Einladung
- Alltag in die Veranstaltung holen
- zielgruppenspezifische Veranstaltungen, die lustvoll sind
- Einbezug von Kindern und Jugendlichen
- Beziehung herstellen: über direkte Kontakte, die Nähe und den Ort
- Ziele sorgfälltig erklären
- Netzwerke pflegen
- Multiplikatorinnen pflegen
- niederschwellig und auf Augenhöhe
- positiv und zukunftsorientiert argumentieren
- befähigen
Dokumente:
WS_8_Factsheet_Aspekte gelingender Elternarbeit_d
WS_8_Praxisbeispiel Femmes-Tische_d
WS_8_Praxisbeispiel zischtig egg_d
WS_8_Praxisbeispiel zischtig Familienbildung_d
WS_8_Praxisbeispiel zischtig Toolbox_d
WS_8_Praxisbeispiel_Neuenburg_d
WS_8_Praxisbeispiele Hochdorf_d
Bericht: Joachim Zahn
Bild: Ausschnitt aus einer Fotografie von Anne-Kristin Höllwarth