Gewalt, Machtmissbrauch, Gesetzesverstösse und andere Untaten verurteilen wir als Eltern selbstverständlich. In Sachen Medien sind die Grenzen aber oft schwer auszumachen und schnell übertreten. Eine an den Menschenrechten orientierte und nachhaltige Mediennutzung vorzuleben ist nicht immer cool. Doch das Vorbild lohnt sich. 

Aller Chancen und Vereinfachungen für den Alltag zum Trotz: Smartphone, Internet & Co. haben ein paar gravierende Schattenseiten, die für andere Menschen handfeste Nachteile, ein verkürztes Leben oder gar den Tod zur Folge haben können.

Da Smartphone und Internet gemessen an der Menschheitsgeschichte noch nicht so alt sind, beginnen wir wohl erst, diese Schattenseiten zu begreifen. Auch wenn das Thema noch neu ist, so können wir als Eltern heute schon ein paar negative Aspekte als gesichert bezeichnen und entsprechend nach dem besseren Handeln fragen. An dieser Stelle nur fünf ausgewählte Punkte:

  • Die „Gratiskultur“ schafft Qualitätseinbussen, Verlierer und höhere Sozialkosten.
  • In der Produktion von Smartphone-Komponenten werden Edelmetalle und Erze verwendet die Kinderarbeit, Krieg und Tod bringen. Lesen Sie den Beitrag auf www.aktiv-gegen-kinderrabeit.de.
  • Die Herstellung der Smartphones und einzelner Komponenten geschieht unter unmenschlichen Bedingungen ((http://www.silicon.de/41637017/kritik-an-panasonic-und-samsung-wegen-arbeitsbedingungen/)).
  • Viele neue Dienste foutieren sich um nationale Gesetze zum Schutz von Arbeitnehmern und zum Erhalt des Wohlstandes.
  • Die vermeintliche Anonymität sowie das Fehlen von direktem Blickkontakt führen zu einer verminderten Beisshemmung. Dies kann dazu führen, dass schneller unschöne Inhalte oder gehässige Aussagen rumgeschickt werden.

 

Chance: Menschliche Werte vorleben

Wenn wir obige Liste sehen, so wird klar, dass die meisten Eltern noch nicht zu den grossartigen Vorbildern gehören. Zugunsten eines fairen Miteinanders können wir Erwachsene über uns hinauswachsen und nach einem guten Vorbild suchen. Kinder beobachten uns und replizieren solche Verhaltensweisen in aller Regel. Ein paar einfache Massnahmen können helfen:

  • Musik kaufen statt gratis downloaden
  • Filme mieten und kaufen statt gratis downloaden
  • Software kaufen statt Raubkopien bedienen
  • Prüfen, ob ein Fairphone anstelle eines traditionell unwürdig produzierten Gerätes reichen würde (ca. 80% könnten umsteigen)
  • Uber und Airbnb meiden
  • Keine unanständigen Inhalte rumzeigen oder verschicken
  • Grundsätzlich weniger über andere lästern

 

Gesetze schnell geritzt

Leider kommt es wirklich oft vor, dass Jugendliche mit der Mediennutzung auch Gesetze verletzen. Sei es weil sie Pornos rumschicken, jemandem drohen oder die Privatsphäre anderer missachten. Ob sie solche Taten lediglich als Kavaliersdelikt betrachten oder eben als Verletzung anderer Menschen, entscheidet sich auch am elterlichen Vorbild. Wie halten Sie es mit den Gesetzen? Auf der Strasse? Mit den Steuern? Mit den Altersfreigaben bezüglich Alkohol und Tabak? Mit den Altersempfehlungen bezüglich der Games?