Kindern beim Datenschutz zu helfen, heisst zuweilen, Kinder in wichtigen, aber nicht unbedingt einfachen Belangen zu unterstützen. So zum Beispiel bei der Passwortverwaltung. 

Hand aufs Herz: Die Sache mit den Passwörtern ist lästig. Die meisten Erwachsenen haben sich auf so vielen Seiten und bei so vielen Diensten angemeldet, dass ein korrektes Verhalten bezüglich Passwortsicherheit unmöglich scheint. Die meisten nutzen daher Passwörter mehrfach. Und oft sind es nicht gerade die sichersten Passwörter. Daher kommt es immer wieder zu Identitätsdiebstahl, Datenklau und Datenmissbrauch. 

Faktor Mensch ernst nehmen

Wir müssen anerkennen: Bei mehr als 5 Passwörtern braucht es eine Vereinfachung. Schliesslich prägen wir uns heute auch keine Telefonnummern oder Adressen mehr ein. Bei Kindern ist das nicht anders. Und so verpuffen all die gut gemeinten Ratschläge zur Passwortsicherheit. 

Kinder speziell gefährdet

Bei jedem Dienst ein anderes Passwort? Ja, ja …. Im 6. Schuljahr benötigen die meisten Kinder bereits mehr als 5 Passwörter. Daher haben sie auch bei vielen Diensten dasselbe Passwort. Und das über Jahre hinweg. Das ist besonders ungünstig, da sie dieses Passwort auch gerne mal weitergeben. Beispielsweise, wenn in den Ferien die Freundin den Snapchat-Account betreuen soll. Das kann wichtig sein, damit die über die treue Nutzung erworbenen Trophäen nicht verloren gehen. 

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Dieser Titel ist kein Vertipper sondern ein sicheres Passwort. Keine Wörter, keine Geburtstage und lange genug. Doch wer kann sich sowas merken? Natürlich gibt es gute Merkhilfen. Beispielsweise könnten Sie die Anfangsbuchstaben der Wörter eines Ihnen geläufigen Satzes nehmen und diese mit Zahlen und Sonderzeichen ergänzen. Aus „Ich will ein sicheres Passwort und zwar sofort!“ wird beispielsweise „&IwesPuzs+!“. Damit haben sie ein sicheres Passwort, das sie sich eher merken können. 

Die Entlastung

Wer Sicherheit will, ist auf Passwort-Manager angewiesen. Das sollte man auch Kindern und Jugendlichen beibringen. Idealerweise kümmern sich die Eltern um die Auswahl und allfällige Kosten oder das Erlauben von notwendigen InApp-Käufen. 

Kriterien für Passwort-Manager

Da sich Jugendliche später auch auf ein anderes Betriebssystem einlassen können, machen Passwort-Manager Sinn, die  unabhängig vom Betriebssystem laufen. Im Sinne einer nachhaltigen Lösung sind auch eher Programme zu bevorzugen, die keine besonderen Informatik-Kenntnisse erfordern. Jugendliche wollen keine verschlüsselten Dateien zwischen Geräten transferieren und in englischsprachigen Foren nach Hilfe fahnden. Daher kann es allenfalls hilfreich sein, auf Bezahlvarianten zurückzugreifen. 

Empfehlung?

Da die Ansprüche und Voraussetzungen sehr unterschiedlich sind, kann an dieser Stelle keine eindeutige Empfehlung vorgenommen werden. Umso mehr, als Sie vielleicht bereits eine Sicherheits-Suite haben, die eine Erweiterung um den Passwort-Manager für wenig Geld ermöglicht. Kaspersky bietet beispielsweise eine Erweiterung. Hören Sie sich auch nach der für Sie idealen Lösung um. 

Sticky Password etwa ist dafür bekannt, einen guten Mix zwischen Anwenderfreundlichkeit und zusätzlichen Sicherheitswünschen zu bieten. Der PC-Tipp empfiehlt seit längerem Dashlane. Das beste ist, Sie testen die Software vor der Einführung in der Familie. 

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