Instagram ist eine schöne Sache. Vorausgesetzt die Kinder und Jugendlichen haben’s mit der Bildauswahl und den Sicherheits-Einstellungen im Griff. Wie geht das?

Mit dem Artikel „Instagram ist Einstellungssache“ haben wir bereits auf die Vor- und Nachteile der Foto- und Filmsharing-Plattform hingewiesen. Um den Instagram-Account von Anfang an so gut wie möglich zu sichern sind folgende Schritte und Einstellungen wichtig.

1. Instagram einrichten – darüber sprechen
Auch bei Instagram gilt: Wenn Kinder das Ganze heimlich ausprobieren sind Tür und Tor geöffnet für diverse Probleme. Die beste Vorgehensweise für Eltern oder Lehrpersonen ist daher; begleiten Sie Kinder und Jugendliche auch auf ihrem Online-Weg und probieren Sie die Apps der Stunde selbst aus. Idealerweise eröffnet das Kind sein Instagram-Profil gleich gemeinsam mit Ihnen. Erkunden und nehmen Sie zusammen die nötigen Einstellungen vor; denn doppelt hält und sieht besser. Klicken sie oben rechts im eigenen Profil auf die drei Punkte (1), öffnen sich die Einstellungen. Unter dem Abschnitt „Optionen“ (2) findet man alle relevanten Account-Einstellungen. Erfahrungsgemäss benötigt man für eine erste gemeinsame Erkundung rund 20 bis 40 Minuten. Sobald das Profil einmal eingerichtet ist: Bieten Sie sich als Anspruchsperson an oder teilen Sie mit dem Kind immer wieder die gemachten Erfahrungen, positive wie auch negative. Auf Instagram wird ja hauptsächlich Kreatives und Lustiges geteilt, aber es kann natürlich genauso unangenehmen Erlebnissen kommen.

Das Gespräch über Instagram wird Ihnen leichter fallen, wenn Sie selbst ein Profil haben und deshalb aus eigener Erfahrung wissen, worum es geht. Um hier ein paar für sie spannende Community-Mitglieder oder Accounts zu finden, können Sie mittels ausgewählter Tags nach Ihren Themen suchen. Beispielsweise: #art  #wandern #food #piano.

2. Nicknamen, Namen und persönliche Angaben
Bei der Eröffnung des Profils ist darauf zu achten, dass Name, Nutzername und Steckbrief keinerlei Hinweise auf die Personalien des Nutzers geben. „Ines_Berger_2002“ ist also keine gute Idee, weil da sofort auf den ganzen Namen und Geburtsjahr zurückzuschreiben ist. Bei den weiteren Profileinträgen sollte ebenfalls darauf geachtet werden, niemals Familiennamen, Wohnort, Telefonnummer oder andere persönliche Informationen anzugeben.

3. Profil privat schalten
Wie bei Facebook gilt: Das Profil sollte nur für „akzeptierte Freunde“ sichtbar sein, sodass nicht jeder uneingeschränkt alle Bilder anschauen kann. Bei den Einstellungen gibt es dafür einen Schalter „Privates Konto“ (3). Wenn man diesen aktiviert, sehen nur die bestätigten Kontakte die hochgeladenen Bilder. Steckbrief, Name und Nutzername sind jedoch weiterhin von allen Instagram-Nutzern einsehbar.

4. Nur Personen annehmen, die ich kenne
Am besten ist natürlich, wenn man nur Accounts von Personen die man kennt als Abonnenten annimmt. Auch lohnt es sich, ab und zu die eigene Abonnentenliste zu überprüfen und diejenigen Kontakte zu entfernen, die man nicht mehr haben möchte oder einem unbekannt sind.

5. Standort nicht immer angeben
Leider verraten viele Kinder mit Instagram wo sie wohnen, wo sie sich gerade aufhalten oder wo sie sich normalerweise so bewegen. Grund dafür ist, dass man unter den Fotos ohne grossen Aufwand angeben kann, wo es aufgenommen worden ist. Dies muss nicht unbedingt gemacht werden, zumindest nicht bei jedem einzelnen Foto.

6. Bilder kritisch auswählen …
Gehen Sie mit Ihrem Kind auf Instagram und besprechen dort die eigenen Beiträge oder diejenigen anderer Nutzer. Das Kind soll dafür sensibilisiert werden, dass eine gute Bildauswahl wichtig ist. Denn jedes Bild sendet gewisse Signale aus und hinterlässt einen Eindruck. Fragen, die dazu gestellt werden können:

– Verrate ich mit dem Foto wo ich wohne oder zur Schule gehe?
– Verrate ich etwas über meine Familie oder meine Freunde?
– Könnte das meinen Eltern oder meinen Freunden nicht gefallen?
– Was würde meine Lehrerin oder mein Grossvater über dieses Bild denken?

Übrigens: Diese und mehr Tipps erhalten die Kinder auch bei den Schulungen von zischtig.ch fürs 3.+4. Schuljahr, 5.+6. Schuljahr oder für die Oberstufe.

(aktualisiert am 09.01.2018, Anouk Brunner)
(Bild zum Blogbeitrag: © Joachim Zahn, 2018)