Pinterest, eine App, die Millionen inspiriert – von DIY-Projekten bis hin zu Moodboards, Sie finden alles. Doch die Plattform birgt auch Herausforderungen: Wie wird sie sicher und sinnvoll genutzt, ohne in digitale Fallen zu treten?

Pinterest gilt als Inspirationsquelle und kreatives Werkzeug. Anders als Instagram oder TikTok steht hier nicht die Selbstdarstellung im Mittelpunkt, sondern das Teilen und Entdecken von Ideen. Viele empfinden die Plattform als Safespace, doch auch Pinterest birgt Risiken: Algorithmen können problematische Inhalte fördern, was besonders für junge Nutzer*innen gefährlich sein kann.

Safe Space oder doch Social Media?

Pinterest hebt sich von anderen Netzwerken ab. Keine Likes, keine Follower*innen-Zahlen, kein Druck zur Selbstdarstellung. Stattdessen geht es um Kreativität: Sie können Moodboards erstellen, Rezepte finden oder Inspiration für das eigene Zimmer sammeln. Für viele ist die App ein Ort der Selbstentfaltung, frei von sozialen Vergleichen. Auch ich nutze Pinterest genau dafür: Es gibt immer neue Ideen, und jeder findet etwas Passendes. 

Die Risiken hinter der Inspiration

Doch trotz der Vorteile ist Pinterest nicht ohne Schattenseiten. Der Algorithmus kann ähnlich wie bei anderen sozialen Netzwerken problematische Inhalte in den Fokus rücken. Die JAMES-Studie zeigt, dass gerade junge Mädchen anfällig für Inhalte wie unrealistische Schönheitsideale oder gefährliche Diät-Tipps sind. Was einmal gesucht wird, zieht oft weitere ähnliche Vorschläge nach sich – das kann problematisch sein, etwa bei DIY-Projekten, die potenziell gefährlich sein könnten.

Nicht nur jugendfrei

Auch bei Pinterest können Sie «falsch abbiegen» und auf pornografische oder andere problematische Inhalte gelangen. Es ist daher besonders wichtig, dass den Kindern nicht den eigenen, erwachsenen Account überlassen wird. Sind Nutzer*innen über 18, so können Inhalte sichtbar werden, die für Kinder verstörend sein können.

Für Kinder und Jugendliche ist daher Begleitung und ein achtsamer Umgang mit der App wichtig. Damit Ihr Kind Pinterest sicher und sinnvoll nutzen kann, helfen diese Tipps: 

  • Begleitung bieten: Sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber, was sie auf Pinterest interessiert, und begleiten Sie sie gerade zu Beginn bei der Nutzung.
  • Bewusstsein: Machen Sie ihrem Kind bewusst, dass auch Pinterest daran arbeitet, einem so oft und so lange wie möglich online zu halten. Daher wird das eigene Nutzungsverhalten beobachtet und dann werden entsprechende Vorschläge gemacht. Pinterest ist also nicht nett. Bestenfalls praktisch.
  • Privatsphäre Einstellungen prüfen: Unter diesem Link finden Sie hilfreiche Hinweise zu den Sicherheitseinstellungen.
  • Zeitlimits setzen: Legen Sie klare Regeln fest, wie lange und wann Pinterest genutzt werden darf. Zum Beispiel: nur mittwochs und am Wochenende.
  • Gezielte Nutzung fördern: Ermutigen Sie Ihr Kind, gezielt nach Ideen zu suchen, statt sich durch die App treiben zu lassen. So bleibt der Fokus auf den positiven Aspekten.
  • Kritisch hinterfragen: Ermutigen Sie Ihr Kind, Inhalte zu reflektieren. Was tut gut? Was wirkt belastend? Gemeinsam können Sie lernen, problematische Inhalte zu erkennen und zu vermeiden.

Pinterest bleibt eine vielfältige Plattform – wenn sie mit Bedacht genutzt wird. So bleibt sie ein Ort für kreative Entfaltung und Inspiration, ohne zur digitalen Stolperfalle zu werden.

Quelle

Statistik zu den monatlichen Nutzer*innen: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/628444/umfrage/montaich-aktive-nutzer-von-pinterest-weltweit/#:~:text=Die%20Zahl%20der%20monatlich%20aktiven,nutzten%2C%20um%20elf%20Prozent%20gestiegen.

JAMES-Studie 2024: https://www.zhaw.ch/storage/psychologie/upload/forschung/medienpsychologie/james/2018/JAMES_2024_DE.pdf

Für Sicherheitseinstellungen: https://www.internetmatters.org/de/parental-controls/pinterest-privacy-and-safety-settings