Kinder ohne Smartphone wollen auch mit Kollegen chatten. Das geht auch mit dem iPod, ohne Simkarte. Auch nachts mit kik oder touch erreichbar zu sein hat seine Tücken.

Auch Kinder sind immer öfter mit internetfähigen Mobilgeräten ausgestattet. An der Primarschule ist nun zu beobachten, dass Kinder aufgrund der „Facebook-Verbote“ gerne auf alternative Dienste ausweichen. Besonders beliebt sind Chat-Dienste die auch auf den Smartphones genutzt werden können. Da die einen aber nur über einen iPod-touch oder ein Tablet verfügen, können sie nicht über WhatsApp chatten. WhatsApp funktioniert nur auf Smartphones mit SIM-Karte.
Doch die Kinder wissen sich zu helfen. Online finden sie ein grosses Angebot an Chat-Diensten und Netzwerken, welche unterschiedlichste Geräte verbinden. Auch solche ohne SIM-Karte. Besonders beliebt sind die Anwendungen kik, Touch und Viber. Für deren Betrieb sind lediglich ein Mobilgerät und eine WLAN-Verbindung notwendig.
kik und touch können sowohl mit dem Smartphone als auch mit einem iPod oder Tablet verwendet werden. Viber kann selbst auf dem Computer betrieben werden. Welche Dienste und Anwendungen zur Anwendung kommen ist oft regional bestimmt. An Orten mit einer hohen iPod-touch-Dichte ist zuweilen auch zu beobachten, dass viele Kinder mit „Nachrichten“ (früher iMessage) chatten.
Somit sind selbst Primarschüler beinahe rund um die Uhr erreichbar. Nicht selten finden sich praktisch ganze Klassen in Gruppenchats wieder. Im Gruppenchat lösen die Kinder gemeinsam Hausaufgaben, sie plaudern und machen für die Treffen untereinander ab.
Kommt es zu Störungen oder Streitigkeiten, so dauern die Diskussionen in der Regel viel zu lange. Kinder können sich schlecht abgrenzen, wenn es hoch her geht. Diskussionen bis morgens um zwei Uhr sind keine Seltenheit.
Gut zu wissen:

  • Achten Sie darauf, dass ihr Kind Handy- und iPod-Pausen hat. (Mehr dazu unter „Smartphones auf dem Vormarsch“)
  • Chatverbote schliessen Kinder aus.
  • Testen Sie die Dienste und Apps selber. Nur so können Sie ihr Kind begleiten.

Claudia Gada, Joachim Zahn
12. Juni 2013