Zur Motivation: Das „Dranbleiben“ der Eltern bringt neben Konflikten auch Vorteile. Es geht um Beziehung, Gesundheit, Lehrstellen und Praktika. 

Können Sie sich an den „Fall Freienbach“ erinnern? Ein Mädchen lästerte auf Facebook über ihre Lehrerin ab, worauf sie ihre Lehrstelle verlor. Das war gestern. Heute haben die wenigsten Jugendlichen ein aktives Facebook-Leben und diese Gefahr scheint gebannt.

Das Gespräch mit Ausbildnern zeigt jedoch, dass die Selektion aufgrund der Mediennutzung in gewissen Betrieben noch ausgeprägter wurde. Die Jugendlichen werden bei der Schnupper-Lehre in ihrer Handy-Nutzung beobachtet. Haben sie den Handy-Knigge im Griff? Wenn nein, so spricht alles gegen einen Lehrvertrag. Gleiches gilt natürlich für Studierende: Lausiges Mail bei der Bewerbung für das Praktikum? Saloppes „Hallo“ am Telefon? Weg vom Fenster.

Das elterliche Drängen zur Berücksichtigung des Handy-Knigges (siehe oben) ist auf jeden Fall lohnend.

 

Gerne verdrängt …

Als Eltern wünschen wir uns für unsere Kinder Gesundheit, Freude und Erfolg. Um dies zu ermöglichen bedarf es der Begleitung und Grenzsetzung:

  • Leider ist die nächtliche Bildschirm-Nutzung der Gesundheit nicht zuträglich. Sie stört den Schlaf und damit die Gesundheit nachträglich. Ein Einsatz für bildschirmfreie Nächte ist somit ein Einsatz für die Gesundheit der Heranwachsenden. (Siehe auch: https://zischtig.ch/handyfreie-kinderzimmer/ oder https://zischtig.ch/focus-nightshift/)
  • Jugendliche sind bezüglich der Mediennutzung nicht so fit wie immer wieder behauptet wird. Sie sind in erster Linie schnell. Oft bleiben praktische Fähigkeiten in der PC- oder Handyanwendung auf der Strecke. Kreatives tun und praktische Anwendungen in der Familie helfen daher bei der Vorbereitung auf die kommenden Anforderungen im Beruf und in der Familie.
  • Last but not least: Wir dürfen feststellen, dass die Auseinandersetzung um die Mediennutzung auch Beziehungszeit ist. Selbst wenn das nicht immer konfliktfrei läuft, so sind wir in dieser Zeit doch in Beziehung mit unseren Kindern. Davon werden wir über die Jahre profitieren.