Eines ist allen klar: Es braucht Regeln zur Mediennutzung!

Dass Kinder bei der Nutzung von Medien Regeln brauchen, kann als allgemein anerkanntes und bestätigtes Wissen bezeichnet werden. Leider ist es nicht immer ganz einfach, die „richtigen“ Regeln zu finden und diese dann auch durchzusetzen. An dieser Stelle daher ein paar Gedanken zum aktuellen Stand der Diskussion bezüglich Zeit, Handy, Regelgestaltung und Regelumsetzung.

Zeitlimiten: Für Kinder wichtig und umsetzbar.

Wie in den letzten Artikeln erwähnt: Kinder in diesem Alter sollten draussen spielen, kreativ sein und mit gleichaltrigen Rollenspiele gestalten. Wenn Kinder vor dem Bildschirm sitzen kommen diese Aktivitäten in der Regel zu kurz. Daher gibt es für Kinder bis zur Unterstufe klare Empfehlungen:

  • Bis zum 3. Lebensjahr sollten Kinder überhaupt keine Bildschirmmedien nutzen. Sie sollten auch nicht „mitglotzen“, wenn das ältere Geschwister fernsieht.
  • Bis zur Einschulung sollten Kinder allerhöchstens 30 Minuten täglich mit Bildschirmmedien konfrontiert sein. Also Fernsehen, Computer, Tablet, Smartphone und iPod zusammengerechnet.
  • Bis zum 3. Schuljahr sollte die tägliche Bildschirmnutzung 45 Minuten auf keinen Fall übersteigen.

 

Hilfen zur Umsetzung

Wir alle kennen das: „Mami, darf ich fernsehen?““Ok. Aber nicht zu lange. Höchstens zwanzig Minuten!““Ok!“ … Aus 20 Minuten werden dann schnell 40 oder 60 Minuten. Kinder können sich schlecht selber kontrollieren. Und wir Eltern glänzen bei der Kontrolle auch nicht unbedingt. Wir alle brauchen Hilfen:

  • „Nicht zu lange!“, reicht nicht. Immer eine konkrete Zeit angeben.
  • Zeitgutscheine helfen eine Übersicht zu halten und eine Einteilung vorzunehmen.
  • „Barometer“ können helfen, die Mediennutzung über die Woche zu kontrollieren.
  • Die Eier-Uhr oder die Backofen-Uhr geben ein akustisches Zeichen, wenn die vereinbarte Zeit erreicht wird.
  • Es gibt Geräte, die über eine „Kindersicherung“ verfügen. Allenfalls lässt sich eine bestimmt Begrenzung programmieren.
  • Sanduhren machen sowohl das Verstreichen der Zeit als auch die verbleibende Zeit gut sichtbar.

 

Genau beschriebene Regeln

In Schweizer Haushalten gibt es leider meist nur die folgenden zwei Regeln:

  • Nicht, bevor die Hausaufgaben gemacht sind.
  • Nicht zulange und nichts Brutales.

Selbstredend, dass diese Regeln so nicht ausreichen! Es gilt auch zu bedenken, dass es problematisch ist, wenn das Erledigen der Hausaufgaben immer mit Medienkonsum belohnt wird.

Auf jeden Fall brauchen wir genauere Regeln. Folgender Raster kann bei der Regelfindung helfen. Wenn wir als Paar für die Kinder da sind, so diskutieren wir die einzelnen Punkte aus. So, dass wir beide dahinter stehen und die Regeln auch mit Überzeugung durchsetzen können. Im Detail geht es darum, genau zu sein. Ein Beispiel: Statt zu sagen „nichts Brutales“, sollte klar sein, welche Sendungen ok sind.

Tabelle um Regeln zu definieren.