Tablet = Fernsehen, Netflix, Facebook und Shopping. Das frühe Erleben von Handy & Co. sollte mehr bieten. Zeigen Sie dem Kind, dass es mehr gibt. Und ermöglichen Sie die Erkundung weiterer Möglichkeiten. 

Im Sinne einer wichtigen Vorbemerkung: Sie brauchen Ihr Kind nicht möglichst früh an die Medien heranzuführen. Kinder sollten die wichtigsten Erfahrungen erst offline machen. Eltern dürfen mit Ausrüstung und Bildschirmzeit warten. 

Dennoch ist festzustellen, dass das Handy und Tablet im Alltag der Kinder eine immer wichtigere Rolle spielen. 

  • Vielleicht beobachten die Kinder Eltern, die viel Zeit an diesen Geräten verbringen. 
  • Sie beobachten Grosseltern, die sich ebenfalls sehr intensiv mit diesen Geräten beschäftigen. 
  • Sie beobachten Verwandte und Bekannte, die kaum von diesen Geräten wegzukriegen sind. 


Lernen durch Nachahmung

Je nach dem wie ein Kind aufwächst, entsteht so ein Bedarf an eigener Auseinandersetzung. Kinder wollen schliesslich „begreifen“, was die Eltern tun. Und: In diesem Alter geschieht ein Grossteil des Lernens über die Nachahmung. Kinder setzen das Beobachtete einfach selber immer wieder um. 

Die Art und Weise wie Eltern Medien nutzen wird also wichtig. Was erleben die Kinder mit ihren Eltern? Ist das Handy ungeheuer wichtig? Ist Mama oft am Gamen? Sind WhatsApp-Nachrichten extrem wichtig? Gibt es viel Netflix? Youtube und Teleboy? Was wird das Kind nachahmen?

Vorbildliche Mediennutzung?

Schnell ist klar: Das elterliche Vorbild spielt sehr früh eine Rolle. Eine Auseinandersetzung dazu finden Sie auch im Artikel „Du bist ein Vorbild! Ja aber …“ Der Artikel befasst sich mit dem Alltag als solches. An dieser Stelle sei aber zusätzlich gefragt: „Können wir als Eltern eine kreative Mediennutzung vorleben“. Tatsächlich macht eine Überprüfung des eigenen Verhaltens Sinn. Fragen Sie sich: 

  • Sieht mein Kind, dass ich mich intensiv mit einem Text befasse? Dass ich dies mit einem Tablet oder Computer tun kann?
  • Sieht das Kind, dass ich mit Fotos gestalterisch tätig bin?
  • Sieht mein Kind, dass ich mit Handy, Tablet oder Computer arbeite? Sieht es Kalender, Mails und Adressbücher?
  • Gibt es Gelegenheiten des gestalterischen Arbeitens? Sieht das Kind wie ich Grafiken entwerfe? Wie ich auf dem Tablet eine Zeichnung erstelle?
  • Sieht das Kind wie ich Audio-Aufnahmen erstelle?
  • etc. 


Aus Verantwortung …

Vielleicht kennen Sie das: Früher gingen Sie auch mal neben dem Fussgängerstreifen über die Strasse. Seit Sie Kinder haben, achten Sie auf eine vorbildliche Überquerung desselben. 

Das lässt sich auch auf das Handy übertragen. Im Sinne einer Anregung könnten Sie folgendes tun: 

  • Die Nutzung von TV-Apps, Netflix und Co einschränken. 
  • Bewusster fotografieren. 
  • Zeigen und erklären, woran sie gerade arbeiten. 
  • Kreative Apps aus den Bereichen Musik und bildnerisches Gestalten testen. 
  • Mit den Kindern altersadäquate Kreativ-Apps nutzen. Dazu mehr im nächsten Artikel. 

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