Auch die niederländische AVG bietet mit Family Safety ein Kindersicherungs-Paket. Die Idee ist mit jener von „Norton Family“ vergleichbar: Von einem Eltern-Account aus lassen sich unterschiedliche Geräte kontrollieren. Im Gegensatz zum Produkt von Norton ((Auf der Seite von Norton Family entsteht der Eindruck, mit dieser Anwendung könnten auch iOS-Geräte kontrolliert werden. Dem ist bis zum Erscheinungsdatum dieses Artikels jedoch nicht so. Die für iOS angebotene App ist nur für die Eltern gedacht. Es geht lediglich um eine „Steuerungs-App“)) ist dieses von AVG auf die Kombination von Windows und iOS spezialisiert. Die Umsetzung hat sich im Test als äusserst sperrig erwiesen. 

AVG verspricht Ihnen auf der Produkte-Seite zu AVG Family Safety so einiges:

  • Schutz vor Cybermobbing und Cyber-Grooming
  • Profile für jedes Kind
  • Diverse Schutzkategorien
  • Monitoring von Aktivitäten auf sozialen Medien
  • Verwalten von Zeit und Anwendungen
  • Protokolle für jedes Kind
  • Zugriff von unterwegs

Und das alles endlich für Windows und iOS. Eine häufige Kombination in Schweizer Haushalten. Die Eltern am PC und die Kinder auf dem iPhone. (Bei Geräten mit Android können Sie das Surfverhalten der Kinder über Norton Family kontrollieren.) Wir haben die Anwendung daher unlängst getestet. Wie die meisten Kindersicherungen hat auch diese einige Tücken und Grenzen. Mindestens lassen sich die Versprechungen nicht eben hop, hop in die Praxis umsetzen.

 

Vor allem Surfkontrolle

AVG Family Safety eignet sich eigentlich nur für die Kontrolle des Surfens. Zur Begleitung der Instagramm-Nutzung oder von Chat-Vorgängen müssen Sie andere Wege gehen. Dennoch: Das Surfen lässt sich mit dieser Anwendung wirksam sichern. Die angebotenen Kategorien und Alters-Schemata sind relativ gut. So können Sie nicht bloss Porno- oder Pro Ana -Seiten unterdrücken. Filtern lassen sich auch spezielle Shopping-Seiten oder selbst erfasste Dienste. Das hat natürlich seinen Preis. Für jährlich 50 Franken können Sie 3 Konten so einstellen, dass sich beobachten lässt, was die Kinder auf dem iOS Gerät mit dem speziellen AVG-Browser für Seiten besuchen. Sie können Seiten sperren und andere gezielt zulassen. Ausserdem beschränken Sie die Browsernutzung auf bestimmte Zeiten. Aber wie gesagt: Es geht hier lediglich um die Nutzung des AVG-Browsers. Surft Ihr Kind noch auf einem Windows-Laptop, so lassen sich die Einstellungen zwar auf die Browser dieses Gerätes übertragen, bei einem Mac-Computer ist aber wieder Schluss.

Bei der Nutzung auf dem iPod/iPhone/iPad müssen Sie bedenken: Die Installation und Nutzung anderer Browser müssen Sie in den Systemeinstellungen des Gerätes unterbinden. Ausserdem können Sie andere Apps mit AVG Familiy Safety nicht kontrollieren.

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Wie auf dieser Seite mehrfach erwähnt, dürfen Sie die Inbetriebnahme solcher Dienste nicht unterschätzen. Beim Test erwies sich auch AVG Family Safety als äusserst unhandlich. Erst nach ca. 90 Minuten hatten wir die Inhaltsfilter und die Zeitkontrolle befriedigend am laufen. Die Kontrolle von Social Media funktioniert trotz Konsultation des Handbuches bis jetzt nicht richtig. Und dies liegt nicht etwa daran, dass wir kein Englisch könnten.

Fazit

Die Arbeit mit dieser Kindersicherung ist beschwerlich und nur zu empfehlen, wenn keine Alternativen vorliegen. Wer ein Produkt mit deutscher Sprache sucht ist mit dem Chico-Browser allenfalls besser bedient. Und wenn Sie andere Erfahrungen gemacht haben, so nehmen wir Ihren Bericht mit Dank entgegen.