Youtube, Skype, Snapchat. Video ist beliebt! So kann es nicht erstaunen, dass der Mehrfach-Videochat „Houseparty“ bei Jugendlichen derzeit sehr beliebt ist. Bis 8 Geräte können gleichzeitig miteinander verbunden werden. 

Nach Netlog kam Facebook, nach Facebook kam Instagram, nach Instagram kam Snapchat. Sozialmedia-Dienste werden bei Jugendlichen immer wieder mal abgelöst. Ob Instagram und Snapchat bereits ihren Zenit überschritten haben, kann natürlich diskutiert werden. Dennoch ist gut zu wissen, dass die Jugendlichen derzeit mit neuen Diensten experimentieren. Diese sind meist videobasiert und laufen ausschliesslich auf mobilen Geräten. 2016 haben Musical.ly und Live.ly1 viel Aufmerksamkeit erfahren.

 

Bildschirmfoto 2017-01-15 um 21.33.06Im Video-Treff

Aktuell ist bei Jugendlichen von 13 bis 18 Jahren viel von Houseparty (https://joinhouse.party) zu hören. Mit dieser App werden nach erfolgter Anmeldung Videochats geführt. Das Besondere: Man kann nicht nur zu zweit im Gespräch sein, es sind Chats zwischen acht Geräten möglich. Das Handy wird quasi zum Jugendtreff. Wer nicht mehr raus will, kann sich per Videochat mit mehreren Leuten oder Locations verbinden.

 

Video ist angekommen

Bereits früher gab es Anwendungen, die solche Video-Treffs versprachen. 2013 war vielerorts von oovoo die Rede. Dieses Netzwerk konnte sich noch nicht durchsetzen. Es ist zu vermuten, dass die Anwenderinnen und Anwender noch nicht ganz so weit waren. Es war zwar spannend, das „mal auszuprobieren“. Es waren jedoch erst noch ein paar Jahre Facetime, Skype, YouTube und Snapchat  nötig, bevor Musical.ly, YouNow und jetzt Houseparty so gut akzeptiert werden konnten. Das Video und der Videochat sind heute fester Bestandteil des jugendlichen Alltages.

 

Schluss mit tippen

Wer in mehreren Gruppenchats aktiv ist, kennt das: irgendwann hat man auch genug getippt. Fotografieren oder filmen statt tippen! Das fühlt sich gut an. Und wer direkten Kontakt liebt, kann heute direkt in den Videochat. Dank Houseparty gleich mit mehreren Leuten. So verpasst man weniger, was im Jugendalter entwicklungspsychologisch gesehen wichtig ist.

Natürlich wird auch Houseparty noch nicht das Letzte sein. Aber im Moment ist es neu. Und für Jugendliche ist alles Neue cool und erprobenswert.

 

Sicherheit?

Übrigens: Auch bei Houseparty kann frei nach anderen Nutzern gesucht werden. Es wird also bloss eine Frage der Zeit sein, bis Jugendliche von irgendwelchen Fremden „lustige Anfragen“ erhalten werden. Spezielle Sicherheitseinstellungen sind aktuell noch nicht zu finden. Privatsphäre? Das Profil lässt sich weder privat stellen noch einfach so löschen. Wer das Konto definitiv löschen möchte, muss in den AGB’s nach einer Mail-Adresse suchen, über die dann die Löschung beantragt werden kann.

 

„Voll geil!“

Die meisten Pannen wird es aber infolge unvorsichtiger Verhaltensweisen geben. So ist es schon vorgekommen, dass Benutzer von Houseparty während der „Session“ aufs WC gingen. Solche Szenen bringen natürlich viel Aufregung und Aufmerksamkeit. Sie können jedoch auch aufgezeichnet und missbraucht werden.

  1. Spannender Artikel zu Live.ly auf 20min: http://www.20min.ch/digital/news/story/Live-ly-schiesst-an-die-Spitze-des-App-Store-26790303 []