Mit der Pubertät verlieren viele Jugendliche die Freude an bisherigen Hobbys. In diesem Umbruch bleiben einige am Bildschirm hängen. Neues auszuprobieren wäre für die intellektuelle, psychologische und soziale Entwicklung aber wichtiger. Ermutigen Sie die Jugendlichen zu dieser Suche.

Irgendwann sind Lego einfach out. Selbst der programmierbare Bausatz ist bubig geworden. Fussball liegt auch nicht mehr jedem, andere sind besser geworden. Blamieren will man sich nicht. Ballet ist zu anstrengend und das Haustier geht auch nur noch auf die Nerven. Mit der Pubertät kommen bei praktisch allen Jugendlichen auch die Hobbys in die Krise. Da die Jugendliche auch ihre Identität weiter entwickeln müssen, bleibt ihnen eigentlich nichts anderes übrig, als Bisheriges hinter sich zu lassen.

 

Neues Hobby? Gefährlich!

Neue Freizeitbeschäftigungen zu finden ist für Jugendliche leider nicht ganz einfach. Was, wenn man mit dem neuen Hobby nicht gleich Anschluss findet? Zu verunsichernd! Was wenn ich mich erst mal blamiere! OMG! Kostet’s? Die Mutter kriegt gleich einen verspannten Kopf! Findet das Programm in einer anderen Ortschaft statt? Vergiss es!  Und wenn das Hobby nicht Milieukonform ist? Schliesslich kann man als Tochter einer Lehrerin nicht mal eben bei den Cheerleaders mitmachen. Besser gar nicht fragen!

Besser einfach im Chat mit den Freundinnen und Freunden bleiben. Abenteuer im Game reicht auch. So kann ich wenigstens mit meinen Kumpels darüber sprechen. Die Hobby-Krise führt bei vielen zu einem erhöhten Bildschirmkonsum.

 

Kann ich helfen?

Eine bildschirmfreie Freizeitbeschäftigung die alleine oder mit Freunde betrieben werden kann, ist ausgleichend und entwicklungsfördernd. Kann etwas Neues mit Leidenschaft verfolgt werden, so profitieren die Jugendlichen fürs Leben. Doch sie brauchen Anstösse und förderliche Rahmenbedingungen:

  • Ermutigen Sie Ihr Kind neue Hobbys zu entdecken.
  • Machen Sie klar, dass es auch was kosten darf und dass Sie sich auch ausgefallene Hobbys unterstützen. Selbst Schlagzeug ist im Mehrfamilienhaus möglich.
  • Ermutigen Sie die Kinder wenigstens zu schnuppern. Der erste Schritt ist oft der schwerste.
  • Versichern Sie aber auch, dass eine Wahl nicht gleich für Jahre verpflichtet. Vielleicht merkt der Jugendliche ja wirklich erst nach einem Jahr, dass Klavier nicht sein Ding ist.
  • Und wie immer: Pflegen Sie auch selbst Hobbys. Und sprechen Sie darüber.