Bisherige Grenzwerte bauen einseitig auf SAR-Werte: Wie stark erhitzt sich das Gewebe durch die ausgestrahlte Energie. Biologische Effekte können jedoch auch anders entstehen. Neue wissenschaftliche Studien lassen aufhorchen. Auch unter Einhaltung der bestehenden Grenzwerte können Körperzellen stark reagieren. Bis weitere Klärungen vorliegen sollten wir unsere Kinder schützen.

Wer sich zu den Strahlen des Mobilfunks kritisch äussert, wird heute gerne als esoterischer Spinner abgetan: „Und gleich willst du mir noch einen Schutz-Kristall andrehen?“ Insofern ist der Artikel im Beobachter vom 24. Juli 2015 bemerkenswert. Unter dem Übertitel „Die unterschätzte Gefahr“ nimmt er Bezug auf die neuesten Studien: „Viele denken, Mobilfunkstrahlung sei gesundheitlich unbedenklich. Doch jüngste Forschungsergebnisse mahnen zur Vorsicht.“

 

Das Problem

Für die Festsetzung der Grenzwerte wurde bislang lediglich der SAR-Wert berücksichtig. Dieser „misst, wie stark sich etwas beim Telefonieren das Gewebe [red. im Kopf] erwärmt.“ Biologische Effekte haben aber nicht immer mit der Intensität der Strahlung zu tun. So kann es sein, dass die Zellen des Körpers auch bei geringeren Strahlen-Werten reagieren und eine negative Wirkung, allenfalls Krebs, ausgelöst werden kann. Mehr Informationen sowie ein einfaches Beispiel dazu finden Sie auf der Beobachter Seite unter www.beobachter.ch/elektrosmog.

Bereits sind Forschungsergebnisse vorliegend, die genau dieses Problem im Zusammenhang mit der nichtionisierenden Strahlung belegen. Noch ist weitere Forschung notwendig. Doch die Ergebnisse sind beängstigend.

 

Wem soll man glauben?

Für uns Eltern sind solche Nachrichten eine Herausforderung. Einmal mehr ist etwas nicht 100% klar. Und wir müssen uns selber zu einer Entscheidung durchringen. Womöglich mit Kindern oder Jugendlichen argumentieren. Der Artikel im Beobachter ist insofern ermutigend, als die Zeichen und Beispiele deutlich sind: Im Frühjahr 2015 haben sich 200 Wissenschaftler aus 39 Länder zusammengeschlossen. Mit Dringlichkeit haben sie sich an den UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon gewandt. Sie verlangen, dass die Menschen besser vor Strahlung geschützt werden. Es sind zudem wissenschaftliche Studien zitiert, die belegen, dass Tumore unter Strahlung schneller wachsen können. So gesehen sollte die Antwort einfach sein: Wir müssen unsere Kinder schützen.

 

Wie kann man sich schützen?

Mit Kindern ist der Schutz an und für sich noch etwas einfacher: Ein eigenes Gerät gibt es erst im fortgeschrittenen Alter (siehe auch: „Ab wann ein Handy?“). Und wenn die Kinder mit Ihren Tablets oder Smartphones hantieren, so achten Sie darauf, dass der Flugmodus eingeschaltet ist. Wenn Sie zudem darauf achten, dass der WLAN-Router zuhause an einer wenig frequentierten Stelle steht, so haben Sie das wichtigste unternommen.

Sobald die Kinder etwas älter werden, wird es natürlich trickreicher. Mit Jugendlichen ist es angezeigt, die Vorschläge des Beobachters zu besprechen. Hier eine verkürzte und ergänzte Version der Tipps:

  • Mit Headset telefonieren.
  • Handy nicht auf dem Körper tragen.
  • Telefonieren mit UMTS ist weniger schädlich als mit 2G.
  • Nur kurz telefonieren.
  • Nicht mit mobilen Geräten streamen (Musik/Video).
  • Besser mit einem Kabel-Telefon telefonieren.
  • Handy nur bei guter Empfangsqualität nutzen.

 

Weitere Informationen

Der Beobachter hat das Thema der Elektrosensibilität bereits in einer früheren Ausgabe aufgenommen. Schliesslich gibt es bereits Betroffene, die wenig Verständnis finden. Zum Glück gibt es Organisationen, die sich für die entsprechenden Anliegen stark machen: