Um Kinder an digitale Medien heranzuführen, braucht es keine speziellen Medienkonzepte oder Lernapps. Es gibt genug Anlässe, erste Medienerfahrung spielerisch einzubauen. Mit einem Tablet könnten sich Kinder auch selber ausdrücken. Sie können ihre Themen damit bearbeiten und Eindrücke speichern. Dieses Lernen benötigt jedoch den Input von Erwachsenen. In kleinen Projekten lässt sich das ganz einfach einbauen. 

 

Für erste positive Medienerfahrungen braucht man für Kinder im Vorschulalter weder ausgeklügelte Medienkonzepte noch besondere pädagogische Vorkenntnisse. Was mit solchen Geräten alles möglich ist, kann auf spielerische Weise erarbeitet werden.

Gleichzeitig wird den Kindern dabei beigebracht, wie man digitale Medien richtig bedient und wie ein guter Umgang mit diesen aussieht. Zudem erfahren unsere Kinder, welchen Nutzen man aus digitalen Geräten ziehen kann.

 

Auch ein Waldbesuch ist geeignet

Digitale Medien lassen sich ganz gut in Aktivitäten wie zum Beispiel einem Waldbesuch integrieren. Bereits das kann man als Anlass nehmen, mit Kindern gemeinsam kleine Projekte zu einem Thema zu starten und sie so an die Geräte heranzuführen.

Dass Papi und Mami bei so einem Ausflug fleissig Fotos machen, sind sich die Kinder inzwischen gewohnt. Solche Ereignisse kann man aber auch ganz gut dazu nutzen, die Kinder bei der Dokumentation miteinzubeziehen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Sichtweise zu zeigen. Kindern Geräte in die Hand zu drücken bedeutet natürlich auch, ihnen die richtige Bedienung und den richtigen Umgang beizubringen. Allein das ist schon sehr wertvoll.

Dann wird’s natürlich auch interessant zu beobachten, was die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich zieht. Womöglich ist das nicht der Ruf des Kuckucks, den Sie sich gerne angehört hätten, sondern der liegengebliebene Müll, der das Kind fasziniert. So können auch schon die Kleinen lernen, sich durch Medien auszudrücken und zu zeigen, was ihnen wichtig war.

Zeigen, dass digitale Medien Grenzen haben, ist bei so einem Waldbesuch auch möglich. Vogelgezwitscher klingt mit dem Handymikrofon aufgenommen selten klar. Bei dieser Irritation kann man ansetzen und diskutieren, wie denn solche Geräusche im Radio oder Fernsehen so gemacht werden. Oder wie sie von Profis aufgezeichnet werden. So sind Sie Schritt für Schritt bei hochstehender Medienbildung en famille.

 

Eine Gelegenheit für Sie?

Des Weiteren wird dann auch wichtig, wie die Eltern selber solche Situationen nutzen. Nehmen Sie vielleicht selbst mal das Tablet in die Hand? Vielleicht skizzieren sie eine schöne Waldlichtung? Möglicherweise versuchen Sie vom gefundenen Pilz eine Makroaufnahme zu erstellen? Strukturen des Waldes festhalten und posten? Geocache? Mikroskopieren mit dem Handy? So wird nebenbei gezeigt, dass man noch auf ganz andere Arten aktiv sein kann mit Medien, was Kinder wiederum auf neue Ideen bringt.

 

Bilder, Töne und Zeichen sammeln

Ein Thema auf verschiedene Arten zu bearbeiten ist auch mit nur einer App möglich, beispielsweise Book Creator. Zum einem beliebigen Thema lässt sich auf dem Tablet ein E-Book erstellen. Mit Zeichnungen, Bildern, Tonaufnahmen etc. So entsteht ein Überblick über die verschiedenen Funktionen der Medien.

Bei Medienerziehung mit kleinen Kindern geht es nicht darum, die richtigen Apps für die Kinder zur Verfügung zu stellen, damit sie möglichst schnell das Alphabet lernen oder ihnen in fünf Lektionen die wichtigsten Dinge beizubringen. Viel wichtiger ist es aufzuzeigen, welche Funktionen digitale Medien haben und wie man sie unterschiedlich einsetzt. Dass man damit eben auch entdecken, Informationen speichern, sich mitteilen und ausdrücken kann.

 

Dies ist ein Beitrag aus dem „Elternabend für Vorschule und Kindergarten“