Eine App ist ja eine runde Sache. Die hat man im Griff. Doch im Hintergrund werden teils massiv persönliche Daten übertragen.  Haben Sie gewusst, dass auch Fortnite viele Informationen über Ihr Kind und sein Medienverhalten ausliest? Kinder brauchen Aufklärung. 

Wie im Artikel „Kinder und Datenschutz“ dargelegt, bedarf es zur Sensibilisierung von Kindern einiger Tricks. Beispielsweise muss den Kindern auf irgendeine Weise sichtbar gemacht werden, dass sehr oft Daten an Dritte transferiert werden. 

„Dekonstruktion“

Dieses „Sichtbar-machen“ ist wichtig, da es im Alltag mit dem Smartphone gerade nicht wahrgenommen wird. Kinder und Jugendliche — oft auch Erwachsene — gehen davon aus, dass man in einer App „einfach etwas macht“, nebenher aber nichts weiteres geschieht. Jedoch: Wer auch nur die News auf einer App liest, wird natürlich beobachtet. Die so in Erfahrung gebrachten Nutzungsgewohnheiten werden für unterschiedlichste Zwecke verwendet. Big Data ist also nicht bloss ein Ding von Instagram, Tik Tok & Co.

Unsichtbares sichtbar machen

Eltern, die ein Android betriebenes Gerät nutzen oder Kinder haben, die ein solches nutzen, haben hierzu eine einfache Möglichkeit. Die App Exodus Privacy zeigt auf, welche Apps auf dem Handy oder Tablet mit welchen Werbe- und Tracking-Diensten verbunden sind. Ist die App mal installiert, lässt sich beispielsweise auch aufzeigen, dass selbst einfache Games oder kleine Hilfsprogramme Infos an Google, Facebook und viele andere Datensammler liefern. Die meisten Kinder sind ob einer solchen Demonstration überrascht. Sie möchten denn auch gleich wissen, was man gegen die grossangelegte Dauerüberwachung tun kann. 

Was tun?

Eine erste Konsequenz lässt sich schnell ableiten: Jede App, die nicht innert der letzten zwei Monate gebraucht worden ist, sollte gelöscht werden. Das können die Kinder gut selber. Danach wird es etwas trickreicher und der Nachwuchs ist in aller Regel auf die Eltern angewiesen. 

VPN?

Wer mehr Schutz möchte, muss beispielsweise ein gutes VPN-Programm installieren. Dieses stellt zwischen Gerät und dem Internet eine gesicherte Verbindung her. zischtig.ch hat das mit der App freedom von fSecure getestet. Das Tolle an dieser App: Wer etwas Geld in die Finger nimmt, kann die ganze Familie sichern und hat trotz Schutz eine sehr schnelle Verbindung. Die App hat zudem einen weiteren Vorteil: Die abgewiesenen Tracking-Versuche werden gezählt. Weil man da schnell in den Tausenden ist, so ist das auch für die Kinder sehr beeindruckend. 

Back to the Browser

Schliesslich gibt es die Möglichkeit, einige Dienste per Browser zu nutzen oder zu bedienen. Mit Firefox, Brave und Co lässt sich der Datenschutz zuweilen einfacher gewährleisten. Ein Beispiel: Viele News-Portale bieten eine eigene App an. Dem Tracking in diesen Apps ist nur schwer entkommen. Wenn die News jedoch über einen gesicherten Browser abgerufen werden, so sind User schon etwas besser geschützt. Schliesslich kann die Handhabung von Cookies und Verläufen zu noch mehr Sicherheit beitragen. 

Am 23. Mai 2019 findet in Bern das nationale Fachforum Jugend und Medien statt. Aus diesem Grund erscheinen diese Tage weitere Artikel zum Thema Datenschutz. 

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