Wenn es um die Gefährdung von Privatsphäre und Datenschutz geht, so denken wir gerne an Facebook, Google und Amazon. Doch auch in der Familie sollte der Datenschutz bedacht werden. Leider finden Übergriffe auch innerhalb von Partnerschaften und Familien statt. 

Der Titel mag komisch anmuten. Müssen wir innerhalb der Familie misstrauisch sein? Tatsächlich sollten wir uns fragen, ob die Frage nach Privatsphäre und Datenschutz nicht für mehr Lebensbereiche gestellt werden sollte. Es ist einfach gegen Facebook zu sein. Aber wie ist das mit der Überwachung der eigenen Kinder? Haben diese kein Recht auf Privatsphäre? Haben Sie gewusst, dass sich Partner oder Partnerinnen oft „digital bespitzeln“?

Echt jetzt?

Wir sind schnell bereit über die Missachtung unserer Privatsphäre durch Tech-Konzerne zu klagen. Das Böse ist ausserhalb unserer Familie oder unseres Freundeskreises. Natürlich sind wir im täglichen Zusammenlebe auch auf gegenseitiges Vertrauen angewiesen. Trotzdem macht Datenschutz auch „kleinräumig“ Sinn. Um so mehr als Pannen in diesem Bereich schmerzhafter und allenfalls gar traumatisierend sein können. 

Frau trackt Partner

In der täglichen Praxis ist zischtig.ch immer wieder mal mit solchen Fällen konfrontiert. Egal ob bei jungen Liebenden oder Ehepaaren: Schon leichtes Misstrauen oder Eifersucht kann die Lieben dazu führen, die Segnungen der modernen Technik zu nutzen. Ist das Passwort des Partners bei Google erst mal bekannt, so lässt sich sein Standort in den meisten Fällen sehr einfach verfolgen. War er wirklich auf dieser Weiterbildung in Winterthur?
 

Mann liest WhatsApp mit

Da viele immer wieder die selben Sperrcodes und Passworte nutzen, sind die Übergriffe auf die Daten der anderen auch ohne Hackerkenntnisse machbar. Oft sind es einfache Möglichkeiten, wie WhatsApp-Web, die genutzt werden. Während das bei neueren Android-Systemen nicht mehr ganz so einfach ist, kann ein iOS Gerät,das entsperrt rumliegt, innert 30 Sekunden „übernommen“ werden. Ihr Partner liest so allenfalls all Ihre Nachrichten. 

Das können Sie tun

Eine Statistik über die Häufigkeit ist uns nicht bekannt. Aufgrund der Beobachtungen scheint es jedoch ratsam, folgende fünf Vorsichtsmassnahmen zu beherzigen: 

  • JA: Es braucht bei jedem Dienst ein eigenes Passwort. Ein Passwortsafe kann das vereinfachen. 
  • NEIN: Das Überlassen des Passwortes hat nichts mit Vertrauen oder Liebe zu tun. In der Regel erhöht die Möglichkeit der Überwachung das Misstrauen. 
  • Wechseln Sie Ihre Passworte gelegentlich. Achten Sie darauf, dass beim Wechsel niemand zuschaut oder mit-filmt. 
  • Lassen Sie ihre Geräte und Dienste NIE von einem Kind, dem Partner oder der Partnerin einrichten. 
  • Prüfen Sie einmal im Monat, wie es um WhatsApp Web steht. Wenn Sie dieses ohnehin nutzen, so können Sie prüfen, ob ein weiteres Gerät genutzt wird. Wenn Sie dieses nicht nutzen, so sollte unter WhatsApp Web (erste Menü-Stufe) die Erklärung kommen, wie das geht. Ausserdem erschiene die Aufforderung, einen QR Code zu scannen. Ist ein Gerät angemeldet, so liest vermutlich jemand mit. 

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