Dank Homeoffice und Fernlernen werden digitale Medien aktuell sehr gut bewertet. Und wie erreichen wir nun trotz allem eine ausgewogene Nutzung? Für die Kinder?

„Bleiben Sie zuhause!“ Für viele wäre es daher toll, sich nun die Zeit mit Youtube und Netflix zu vertreiben. Tatsächlich darf es auch mal 1-2 Tage mehr Bildschirm sein.
Jedoch: Für mehr Zufriedenheit, ein besseres Selbstwertgefühl und ein besseres Selbstgefühl braucht es eindeutig mehr: Freunde und Beziehungen sind wichtig. Sich zu treffen, kann natürlich auch mal per Videochat sein. Es ist zudem wichtig, tätig zu sein und nicht nur Netflix zu konsumieren. Ausserdem braucht es die Auseinandersetzung mit sich selber. Dass man immer wieder mal festhält: „Was war heute gut?, Was habe ich gut gemacht?“, das gehört auch dazu.1
Was braucht es aktuell, dass wir Zufriedenheit und Glück empfinden können gerade auch im Umgang mit digitalen Medien? Es sind vier Dinge zu unternehmen:

1. Feststellen was offline geht

Bevor wir ans Handy gehen, sollten wir uns überlegen, was wir auch offline tun können. Heutzutage ist richtiggehend automatisiert: „Wenn mir langweilig ist, zücke ich das Handy!“. Daher ist speziell in diesen Tagen wichtig eine Liste anzufertigen: „Was können Kinder ohne Gerät bzw. ohne Youtube tun?“ Es macht Sinn, da eine Sammlungen zu erstellen. Es gibt auch Listen aus dem Internet, die gedruckt werden können.2 Es ist auch ein guter Moment alte Hobbys wieder zu entdecken, Legos auszugraben, beim gemeinsamen Spaziergang im Wald ein Mandala aus Naturmaterialien zu legen oder den Mut zu haben, mal was ganz Neues auszuprobieren.

2. Qualität der Mediennutzung prüfen

Und wenn wir die Medien nutzen, müssen wir uns fragen, in welcher Qualität dies geschehen soll. Nebst dem Konsum braucht es auch die Beziehungspflege, die Auseinandersetzung in dem wir Informationen sammeln und die Kreativität. Es gibt viele kreative Apps, wie „Adobe Sketch“, „Medly“ etc. Konsum, Kommunikation, Information, Kreativität. „Von welcher Qualität ist die nun angestrebte Mediennutzung eigentlich? Ist alles dabei? Oder müsste ich heute mal kreativ sein?“

3. Soziale Kontakte pflegen

Weiter sollten wir uns fragen, wie wir in diesen Zeiten Beziehungen pflegen. Skype kann mal eine Möglichkeit sein. Doch wer nur auf WhatsApp setzt wird andere Leute ausschliessen. Deshalb kann es wichtig sein, Beziehungen mit Telefonaten zu pflegen. Viele Grosseltern freuen sich über diese Art der Kontaktnahme. Vielleicht kann ich Beziehung mit Nachbarn über den Balkon oder den Garten pflegen.
Und wie können wir das Zusammenleben in der Familie gestalten. Vielleicht braucht es jetzt mehr Zeit bei Tisch, um zu diskutieren, sich auszutauschen oder Brettspiele gemeinsam zu machen. So entstehen medienfreie Zeiten, die ganz genussvoll als Familie erlebt werden können.

4. Sinnhafte Mediennutzung pflegen

Aktuell werden natürlich auch sehr viele Fake News verbreitet. Einige von uns konsumieren sicher zu häufig belastende Nachrichten. Daraus kann Panik entstehen, andere werden vielleicht depressiv. Deshalb ist ganz wichtig nach der sinnhaften Mediennutzung zu fragen. Empfehlenswert ist, die Fakten mit „Correctiv“ oder „Mimikama“ zu prüfen. Müssen wir vielleicht neue Quellen erschliessen. Statt Google andere Suchdienste nutzen? Formate mit weniger Werbung hören oder lesen? Und wie können wir die digitalen Medien in der Corona-Krise für solidarische Aktionen nutzen?

  1. gestützt auf Ausführungen und eine Grafik von Krogerus und Tschäppler im Magazin vom 16.02.2019 []
  2. Viele Ideen finden sich z.B. unter:
    https://www.letsfamily.ch/de/kind/alltag/articles/kinder-zuhause-kreative-spielideen []