Kinder lieben Comics – viele Erwachsene auch. Und Tablets hat es mittlerweile fast in jedem Haushalt. Was liegt da näher als mal auf dem Tablet einen eigenen Comic herzustellen? In der Bibliothek von Uster entstanden so die ersten eigenen Bildergeschichten.

Comiclesen war früher verpönt: „Analphabetenliteratur!“ Schlechte Illustrationen und schlechtes Deutsch, so das Urteil unserer Eltern. Möglicherweise war Ihnen aber schon damals klar: Mit Bildern eine Geschichte zu erzählen ist eigentlich eine faszinierende Sache. Vermutlich haben Sie als Kind selbst mal versucht, einen Comic zu zeichnen. Dieses Bedürfnis steckt vielleicht sogar heute noch in Ihnen. Sicher haben Kinder eine unbändige Lust auf diese Art des Ausdrucks. Tablets bieten praktische Mittel für die Gestaltung eigener Comics. Ein Kursbericht.

Comic zeichnen nur für Kinder?

Unser ausdrücklicher Wunsch war, dass Kinder UND Eltern zusammen an diesem Kurs teilnehmen. So haben sich einzelne Väter und Mütter mit ihren Kindern an den Kurs gewagt. Ein Grosi ist allein gekommen – sie hat sich mit einem Mädchen, welches ohne Elternteil teilnahm zusammengetan. Alle TeilnehmerInnen wurde mit Tablet und Stift ausgestattet. Nach einer kurzen Vorstellung unseres Vorhabens ging es auch gleich ans Werk – das Zeichnen am Tablet wurde geübt. 

„Chom ech zeig der wod muesch dröcke“

Der Kurs war ein voller Erfolg. Kinder haben es intuitiv schnell drauf, wie die Zeichnenapps und Comicprogramme funktionieren. Erwachsene lesen dafür gerne mal auf der Anleitung nach, wie man jetzt die Zeichnungen speichert, um dann im Comic wiederverwenden zu können. So wurde das Gestalten am Tablet zu einer Win-Win-Situation für alle. Man tauschte sich untereinander aus. Die Kniffs und Tricks machten in der Gruppe schnell die Runde, man half sich gegenseitig. Wo muss geklickt werden, damit man in der Zeichenapp eine neue Ebene zum Malen hat? Wie kriege ich die drei Fragezeichen in die Farben rot, blau und schwarz? „Chom ech zeig der wod muesch dröcke“ hörte man immer wieder durch die Gänge der Bibliothek flüstern.

Und was kam dabei raus?

Natürlich reicht es nicht aus zu wissen, wie man Zeichnungen erstellt und die in einen Comic einfügt. Geschichten mussten erfunden werden. Dafür dienten Sprüche aus dem Internet. Inspirationen aus den Spielen Clash of Clans und Minecraft war aber auch ein grosses Thema. So konnten man sich auch mit Screenshots bedienen und sich voll auf die Comicumsetzung stürzen – ohne jede Situation zuerst von Hand zu zeichnen. 

Ein gelungener Freizeitkurs. Die Lust auf mehr wurde geweckt – Begeisterung wurde spürbar und es stehen schon weitere Ideen für Freizeitkurse zur Diskussion. Alle haben viel gelernt. Auch wie man ein Kurstablet sicher bedient, wie man sich wieder abmeldet und die eigenen Spuren löscht.

Die nächste Veranstaltung findet in der Bibliothek Rapperswil Jona statt. Weitere Informationen werden auf zischtig.ch folgen.

Nachstehend ein paar Produkte aus dem Kurs.

Batman Beinahe DerAngreifer EinKomischerTraum Freiheit GestohlenePunkte Katzenlogik SoIstDasLeben