Mit dem Lehrplan21 entsteht ein Bedarf an Lehrmitteln und Weiterbildungen für Informatik und Medienbildung. Im Rahmen des Nationalen Fachforums Jugendmedienschutz wird jedoch kritisiert, dass es an beidem mangelt. Leider handeln auch die Kantone nicht koordiniert. Die Hauptlast für die Umsetzung liegt oft bei den Schulleitungen. Was ist zu tun? 

 

Nationales Fachforum Jugendmedienschutz

Das Fachteam von zischtig.ch bildet sich regelmässig weiter. So besuchten wir heute das 3. Nationale Fachforum Jugendmedienschutz in Bern. Eigentlich ging es um das Spannungsfeld von Medienkompetenz und Regulierung über Gesetze und Vorschriften. Im Gespräch mit den Tagungsteilnehmenden wird jedoch ein anderes Thema immer wieder genannt: Wie sind die hohen Erwartungen umgesetzt?

 

Spannungen um Medienbildung im Rahmen des Lehrplan21

Im Workshop zum Lehrplan21 wird die Not deutlich artikuliert: Es fehlt uns an Lehrmitteln. Und es fehlt uns an Weiterbildungen für Lehrkräfte, angehende ICT-Pädagogen und ganze Teams. Dieser Umstand verschärft sich durch den Umstand, dass für die deutschsprachige Schweiz – neben der Medienbildung – die Informatik wieder in den Lehrplan21 aufgenommen wurde.

Beat Döbeli, Dozent am Institut für Medien und Schule der PH Schwyz, kritisiert, dass der Bedarf an Ausbildung, Weiterbildung und Lehrmitteln in vielen Kantonen nicht erkannt ist. Ausserdem, sei die Koordination unter den Kantonen nicht vorgesehen.

 

Jeder Kanton ein Sonderfall

Tatsächlich unterscheiden sich die Lehrpläne, Vorgehensweisen und Ideen der Kantone massiv. während sich die Welschen auf Medienbildung konzentrieren und bereits mit dem neuen Lehrplan PER arbeiten, haben die Deutschschweizer Kantone die Informatik wieder in den Lehrplan aufgenommen. Während in St. Gallen nächstens zwei Wochenlektionen für Medien und Informatik eingesetzt werden, setzen andere eher auf Module irgendwelcher Dauer. Wieder andere Kantone haben ohnehin vorgesehen, den Lehrplan21 erst auf 2021 einzuführen.

 

Bedarf an Weiterbildungen für Lehrkräfte

Im Zuge fehlender Konzepte sind Schulleitende oft auf sich selbst gestellt. Die Kantone empfehlen zwar, Medienkonzepte zu erstellen und diese mit dem Team umzusetzen. Konkrete Hilfe ist jedoch selten vorgesehen. Es fehlt an Vorlagen, an Support, an Schulungen und Lehrmitteln. Beat Döbeli bezeichnet die Weiterbildung von Lehrkräften als das zentrale Anliegen.

 

Die Angebote von zischtig.ch

Zur Entlastung der Schulen bietet zischtig.ch seit 2008 Weiterbildungen für Lehrkräfte an. Diese haben sich über die Jahre gewandelt und können heute unterschiedliche Bedarfe abdecken. Je nach Ausgangslage können verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden:

  • Entwickeln einer gemeinsamen Haltung
  • Warm werden mit den Medien und dem Medienhandeln der Kinder und Jugendlichen
  • Einsatz digitaler Medien im Unterricht: Praktische Tipps
  • Planung und Durchführung von Modulen oder Projekttagen
  • Möglichkeiten des kollaborativen Arbeitens

Für eine Offerte wenden Sie sich an Claudia Gada oder Joachim Zahn.

 

Text: Joachim Zahn

Lektorat: Claudia Gada

Bild: Beat Döbeli, aus der Präsentation vom 7.9.2015, Nationales Fachforum Jugendmedienschutz