Schutz beginnt nicht erst bei 8-Jährigen!

Kinder sind neugierig. Von klein auf erkunden sie Geräte und Programme. Das Beste ist also, wenn wir davon ausgehen, dass Schutzmassnahmen schon früh wichtig sind. Wie schon verschiedentlich erwähnt, ist für diese Altersstufe die Einschränkung der Mediennutzung ein wichtiger Schutz. Konkret ist aber zu beobachten, dass während der ersten zwei Schuljahre viele Kinder digitale Medien entdecken wollen. Und hier ist ihre ganz praktische Begleitung notwendig. Worauf ist zu achten?

 

Erste Nutzungsregeln für Tablet, Apps, Smartphone, Internet und Games

Wenn wir unseren Kindern zum ersten Mal eine Nutzung dieser Möglichkeiten erlauben, so gelten zwei wichtige Regeln:

1.  Ich sitze neben dem Kind und begleite es. 

2. Kinder müssen folgende 5 Regeln kennen:

  1. Auf neue Seiten gehe ich nur mit Mami oder Papi.
  2. Ich benutze Kinderseiten und Suchmaschinen für Kinder. (blinde-kuh.de, fragfinn.de, helles-koepfchen.de)
  3. Wir geben nie Name, Alter oder Adresse ein.
  4. Bei schlechten Gefühlen darf ich die Eltern holen. Es gibt nicht einfach „Schimpfis“.
  5. Wenn wir Skype oder so nutzen, dann nehmen wir nur Leute in die Kontaktliste, die wir schon gut kennen.

Mit diesem Set an Regeln, welches zischtig.ch übrigens auch an der Unterstufe vermittelt, sind Kinder schon recht gut beraten. Wenn sie fragen, weshalb sie nicht mit Fremden chatten sollten, so ist auf das Erzählen von brutalen Horrorgeschichten zu verzichten. Idealerweise erklären Sie dem Kind, dass es sich gleich wie im Offline-Leben verhalten soll: Solange wir Fremde nicht kennen, wissen wir nicht, was sie wirklich im Schilde führen. Und so wie du nie zu Fremden ins Auto steigst, unterhältst du dich auch nicht mit Fremden im Internet.

Weitere Vorkehrungen

Wenn wir unsere Kinder Schritt für Schritt ans Internet heranführen möchten, so gibt es ein paar einfache Vorkehrungen die neben den vermittelten Regeln weiteren Schutz bieten:

  • Wenn das Kind immer auf dem selben Gerät online geht, so lohnt sich die Nutzung der vom System her vorgesehenen Kinderschutz-Einstellungen. Wenn das System keine bietet, so ist der Download einer einfachen Kinderschutz-Software zu prüfen.
  • Wenn möglich ist das Kind über einen „kindersicheren“ Proxyserver zu lenken. Dabei kann das Kind nur Seiten laden oder Dienste nutzen, die von diesem Server zugelassen sind. Empfehlen können wir für dieses Alter die Verwendung des Proxyservers von www.kinderserver-info.de.
  • Wenn das Kind die ersten Schritte mit Google macht, so kann ich als Mutter oder Vater die Funktion „SafeSearch“ aktivieren.
  • Idealerweise lege ich auch ein paar gute Lesezeichen an.

Allen technischen Möglichkeiten zum Trotz: Die direkte Begleitung der Kinder sowie das Gespräch über Web, Chats und Games lässt sich mit technischen Möglichkeiten in keiner Weise ersetzen. Das ist natürlich anstrengend, unbestritten. Es ist aber ein Einsatz, der sich lohnt. Und: Ich muss in Sachen Internet nicht besonders erfahren oder versiert sein. Im Gespräch mit dem Kind sowie im Selbstversuch wird mir schnell klar, was ok ist und was nicht.