Jede Person mit einer Kamera kann Selfies knipsen und hochladen. Gerade diese Einfachheit und Schnelligkeit bergen Risiken welche sich minimieren lassen. Ein Selfiekurs kann helfen UND Medienbildung ermöglichen.
Die vom Oxford Dictionary Ende des Jahres 2013 geprägte Definition des Selfies ((Definition Selfie abgerufen am 09. 03. 2018 unter: http://blog.oxforddictionaries.com/press-releases/oxford-dictionaries-word-of-the-year-2013/)) lautet: „a photograph that one has taken of oneself, typically one taken with a smartphone or webcam and uploaded to a social media website.” Also eine Selbstdarstellung des „Ichs“ welche man mit der „Social-Media-Welt“ teilen will.
Selfies spielen bei der Identitätsentwicklung eine wichtige Rolle. Ergo ist für Jugendliche die Beschäftigung mit dem Selbst-Bild völlig normal. Eine tiefere Auseinandersetzung durch einen Selfie-Kurs kann somit durchaus Sinn machen. Immer wieder sieht man in der weiten Welt des Internets Bilder (auch von Stars) welche mehr zeigen als eigentlich vorgesehen. Man kann also festhalten, Eigenverwirklichung durch Selfies ist wichtig kann aber durch einen Kurs, beispielsweise der Jugendarbeitenden, in welchem folgende Punkte näher gebracht werden, professionalisiert und optimiert werden. Das coole: Es kann damit auch Medienkompetenz vermittelt werden.
Medienwissen
Durch eine genauere Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie kann man einen vertieften Einblick in die Welt der Kameras und Objektive bekommen. Kamera ist nicht gleich Kamera und eine korrekte ISO-Einstellung erlernt man nicht einfach zu Hause auf dem Sofa.
Mediennutzen
Die begleitenden Gespräche während eines Selfiekurses drehen sich mit Vorteil um folgende Fragen: Wie komme ich zu Mehrwert? Es könnte um eine Auseinandersetzung mit der eigenen Wirkung gehen. Oder: Um ein günstiges Image im Netz. Oder um die Erkenntnis, dass ich mit gewissen Bildern die Gunst der Peer erlange. Gleichsam könnte es um die Erfahrung gehen, dass mir Selfies helfen, eine Entwicklung zu dokumentieren und zu reflektieren.
Natürlich soll auch dem Schutz Rechnung getragen werden. Ist das Selfie erst einmal geschossen soll es möglichst schnell auf ein Soziales Netzwerk gepostet werden. Doch welches Netzwerk hat welche Wirkung auf die Menschen die es nutzen. Kann man überall alles ohne Bedenken posten oder kann man dabei schnell in ein „Fettnapf“ treten? Postet man bei Snapchat ein Bild ist dies nur 24 Stunden ersichtlich, kann jedoch durch Printscreen von anderen trotzdem abfotografiert und weitergeleitet werden. Auch auf Instagram und Co. können sich zukünftige Arbeitgeber tummeln und Bewerber so auch mal auf eine andere Art kennenlernen als nur durch das übliche, schön gestellte Bewerbungsfoto.
Medienkritik
In weiteren Gesprächen oder Inputs soll ein Kurs natürlich auch die Kritische Sicht auf gepostete Selfies ermöglichen: Das Aussehen ist ein permanentes Thema während der Adoleszenz. Über Werbung bekommt man von der Gesellschaft ein körperliches Ideal vorgegeben. Wie können sich junge Menschen vor retouchierten Idealen schützen? Wie kann man sich auch vor den Einflüssen versteckter Werbebotschaften schützen etc.
Übrigens: Auf der Seite handysektor.de gibt es eine einfache Aufstellung von Tipps für gute Selfies:
8 Tipps für dein perfektes Selfie
Bild zum Blogbeitrag:
© Joachim Zahn, 2017