Gruppenchats sind beliebt, um Fotos zu teilen. Doch bei gewissen Bildern kann das auch rechtliche Konsequenzen haben. Die Einstellungen zu beherrschen macht schon vieles einfacher.

Fast jeder trägt heutzutage eine Kamera auf sich. Selfies haben die westliche Welt in den letzten Jahren überflutet. Auch solche, die etwas zu viel nackte Haut des jeweiligen Künstlers zeigen. Dass dieses Phänomen sogar vor politischen Exponenten oder Stars nicht Halt macht, haben diverse Skandale der letzten Monate gezeigt. Wichtiger jedoch als die Skandale um solche Fotos ist zu wissen, dass man sich auch als unbescholtener Empfänger freizügiger Bilder strafbar machen kann. Nicht jedes Bild ist strafbar, doch für den rechtlichen Schutz sind vor allem die Einstellungen bei Whatsapp entscheidend. Vierundzwanzig Stunden hat man Zeit, um heikles Material (harte Pornografie) von seinem Smartphone zu löschen. Normale Nacktbilder erwachsener Personen sind dabei noch kein Problem, sofern man solches Material nicht ungefragt weiterverbreitet.

 

Jugendsünden

Rechtlich heikel wird es, wenn unter Jugendlichen Nacktbilder herumgeschickt werden. Denn laut Gesetz fällt ein Nacktselfie eines Minderjährigen in die Kategorie Kinderpornografie. Die rechtlichen Konsequenzen können hart sein und bis zur Zerstörung des Geräts führen. Dabei reicht es, wenn man die fragwürdigen Bilder auf seinem Handy gespeichert hat. Ein paar einfache Einstellungen bringen hier mehr Sicherheit.

Whatsapp enthält in den Einstellungen die Funktion, Medien, also Bilder, Videos und Audioaufnahmen, automatisch auf dem Gerät zu sichern. Was praktisch klingt kann zu einer Flut von unnötigem und unter Umständen strafbarem Material führen. Ist man in einer Chatgruppe dabei, in der rege Fotos ausgetauscht werden, so fallen vielleicht einige heikle Fotos gar nicht auf. Mit folgenden einfachen Einstellungen lässt es sich verhindern, dass Medien automatisch auf dem Gerät gespeichert werden:

In den Chateinstellungen lohnt es sich, den Menüpunkt «Empfangenes sichern» wie auf der Abbildung zu deaktivieren. Damit wird verhindert, dass empfangene Bilder und Videos automatisch im Album abgelegt werden.

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Weiter kann unter «Medien Auto-Download» detailliert eingestellt werden, welche Daten unter Umständen trotzdem automatisch heruntergeladen werden sollen. Allerdings werden diese Optionen ohnehin deaktiviert, wenn man das Häckchen bei «Empfangenes sichern» deaktiviert.

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Diese Einstellungen helfen, nicht ungewusst strafbare Bilder oder Videos auf dem Gerät zu haben. Jedoch ist es im Fall von strafbarem Material auch notwendig, dass man dieses im Chat aus dem Verlauf löscht. Das geschieht durch langes Drücken auf das Bild, wobei Optionen wie Weiterleiten oder eben löschen erscheinen.

 

Es wird nicht einfacher

Mit dem Update auf iOS 8 hat Apple im «Fotos»-App einen Ordner eingerichtet, der wie der Papierkorb auf einem klassischen Computer funktioniert. Hier landen gelöschte Fotos und sind für weitere 10 Tage zur Wiederherstellung verfügbar. Löscht man die Bilder und Videos aus diesem Ordner, sind sie definitiv vom Gerät entfernt. Sich vor rechtlichen Konsequenzen eines Nacktselfie-Skandals im näheren Umfeld zu schützen fordert also eine aktive Prävention. Am einfachsten ist es natürlich, Chats, in denen möglicherweise strafbares Material herumgeht, rechtzeitig zu verlassen.