Kinder laden viele Apps auf ihre Mobilgeräte. Eltern können mit Einstellungen zur „Altersfreigabe“ eingreifen. Das kann sich kontraproduktiv auswirken.

Die sogenannten „Altersfreigaben“ zu den App’s in Google Play (google/Android) und App Store (Apple) sind sehr zufällig oder gar willkürlich. So muss 17 oder älter sein, wer den Browser Chrome von Google bedienen will. Dagegen führen Kinder ab 9 Jahren „epische Kriege“ in „Clash of Clans„.

Dilemma
Gerade im Vergleich sind solche Altersfreigaben schwer zu verstehen. Wird doch das Internet auch von Kindern vornehmlich mit dem Browser erkundet. Und Sie tun das heute von klein auf. Auch wenn über den Browser gelegentlich Inhalte sichtbar werden, die nicht für Kinder und Jugendliche bestimmt sind. Dagegen ist zu fragen, ob Clash of Clans aufgrund seines Suchtpotentials wirklich für 3. Klässler zugelassen werden sollte.

„Das hab ich nicht gewollt …“
So ergeben sich auch Probleme bei neuen Chat-Diensten (Siehe auch: „Neue Chat-Dienste“). Zu gänzlich paradoxen Auswirkungen kann es kommen, wenn Eltern mittels Sicherheitseinstellungen die Einhaltung der Altersfreigaben erzwingen. Ein Beispiel aus dem Familienalltag: Ein Junge von 11 Jahren chattet über „kik“ mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Klasse. Da kik eine eingeschränkte „Freunde-Suchfunktion“ hat, ist eigentlich nichts dagegen einzuwenden. Er wird vermutlich nie von Fremden angesprochen. Nach dem die Mutter auf dem iPod-touch eingestellt hat, dass nur noch App’s bis „Freigabe 12+“ laufen, wird die App „kik-messenger“ automatisch vom iPod gelöscht. Der Junge kann nicht mehr mit seinen Freunden chatten. So steigt er auf den Chat-Dienst „Touch“ um. Die Messenger-App dazu kann ab „4+“ geladen werden. Dies, obwohl touch Facebook-ähnliche funktionen hat und der Junge auf Touch von jedem gefunden werden kann. Er wird wenige Minuten nach der Eröffnung des Touch-Accounts schon viele Anfragen erhalten – auch von Personen die er nicht kennt.

Fazit:
Bevor Sie die „Altersfreigabe“ auf dem iPod-touch oder dem Smartphone einstellen, sollten Sie prüfen, welche Auswirkungen das führ Ihr Kind und dessen Medienverhalten haben kann. Allenfalls ist es besser, die manuelle Löschung problematischer App’s zu verlangen.

Wiki mit Text der Altersfreigabe im App-Store: www.blood-is-red.de/mw/index.php/Apple_AppStore_Rating

Claudia Gada und Joachim Zahn

18.Juni 2013